Nun, zunächst ist man als Mitglied einer Genossenschaft gewissermaßen »Mieter im eigenen Haus«. Dies schafft nicht nur ein gutes und beruhigendes Gefühl, sondern verschafft auch — außer man zahlt dauernd die Nutzungsgebühr nicht — lebenslanges Wohnrecht! Andererseits aber kann das Genossenschaftsmitglied jederzeit seinen Dauernutzungsvertrag unter Einhaltung einer 3-monatigen Kündigungsfrist (= gesetzliche Kündigungsfrist) kündigen.
Was ferner für den Mieter wichtig ist: Wohnungen bei Genossenschaften sind keine Spekulationsobjekte! Der Mieter zahlt eine wirtschaftlich angemessene Miete. Die Genossenschaft investiert Gewinne wieder, entweder in den Bestand oder in den Neubau.
Schließlich hat der Mieter als Mitglied durch das vorhandene Stimmrecht ein Mitspracherecht. Die Geschäftsguthaben der einzelnen Mitglieder bilden das Stamm- (Eigen-) Kapital der Genossenschaft. Satzungsgemäß sind jährlich 4% Dividende auf das zum Jahresbeginn vorhandene Geschäftsguthaben garantiert! Mehr dazu finden Sie in der Satzung des Bauvereins, die Sie als PDF herunterladen können.
Einzahlungen auf Genossenschaftsanteile sind ferner prämienberechtigt! — Der Staat gewährt einem Mitglied, das Genossenschaftsanteile zeichnet und einzahlt, momentan 8,8% Wohnungsbauprämie (abhängig vom Einkommen und bis zu einer gewissen Höhe).
Das Geld unserer Mitglieder ist unter Berücksichtigung der vorgenannten Aspekte somit gut und sicher »angelegt«.
Getreu diesem Motto wird die Bauverein Erftstadt eG auch im 21. Jahrhundert ihr Ziel weiter verfolgen, den Mitgliedern Zufriedenheit durch ein schönes sowie sicheres Zuhause zu geben, und ihren Geschäftsfreunden und Kunden gegenüber eine kompetente und verlässliche Partnerin zu bleiben.
100 Jahre Bauverein Erftstadt
DIE BAUVEREIN ERFTSTADT EG BLICKTE AM 4. FEBRUAR 2021 AUF EINE 100-JÄHRIGE TRADITION IN DER WOHNUNGSWIRTSCHAFT ZURÜCK.
39 Personen unterschrieben am 04.02.1921 das Statut bzw. die Satzung zur Gründung des »Gemeinnützigen Bauverein Liblar«, um der seinerzeit bestehenden extremen Wohnungsnot der Beschäftigten der Reichsbahn entgegen zu treten. Die damals vorhandene Braunkohlegrube »Donatus« und die Brikettfabrik in Oberliblar benötigten Gleisanschlüsse, Rangiermöglichkeiten bzw. einen Bahnhof und somit auch Wohnungen für die Beschäftigten dieser Anlagen.
DAS URSPRÜNGLICHE ZIEL DER GENOSSENSCHAFT WAR SOMIT, FÜR DIE EISENBAHNER UND DEREN FAMILIEN SOWIE FÜR DIE GRUBENARBEITER WOHNRAUM ZU ERRICHTEN, ZU KAUFEN, ZU VERMIETEN UND ZU VERKAUFEN.


Bis Anfang der 30er Jahre wurden Häuser in der Hauptsache in Oberliblar die Bahnhofstraße etc. gebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg trug die Genossenschaft in Zusammenarbeit mit der Verwaltung Amt Liblar wesentlich dazu bei, die vorhandene Wohnungsnot zu beseitigen und die Menschen mit Wohnungen zu versorgen, wie zum Beispiel die Unterbringung von Flüchtlingen, Vertriebenen und Obdachlosen, die seinerzeit im Schloß Gracht bzw. Lauerbusch untergebracht waren.
ENDE DER 50ER JAHRE GING ES AUFWÄRTS
Es wurden ganze Straßenzüge errichtet, unter anderem in Liblar: Am Vogelsang, Barbarastraße, Rosenstraße, Spürkerau, in Kierdorf: Mittelstraße, Zur Höhe, in Bliesheim: Heerstraße, Am Kirchpfad, Karolinger Straße oder in Köttingen: Am Giezenbach.
Damals stand nicht der Mietwohnungsbau an erster Stelle, sondern überwiegend der Einfamilienhausbau mit Einliegerwohnung. Auch führte die Genossenschaft Ende der 60er Jahre unter anderem die Abwicklung der sogenannten Ruhnau-Siedlung in Blessem (Bungalows, Reihenhäuser und Eigentumswohnungen) als wirtschaftlicher Betreuer durch. Daneben wurden auch Mietwohnungen errichtet, insbesondere durch die notwendig gewordene Umsiedlung aus Knapsack. Hierdurch entstanden die dem Bauverein gehörenden Mehrfamilienhäuser in Kierdorf. Diese ganzen Bautätigkeiten haben das Straßenbild der heutigen Stadt Erftstadt wesentlich mit geprägt. Auch hat der Bauverein die Verwaltung der städtischen Mietwohnungen über 30 Jahre lang, bis 31.12.1998, durchgeführt.
DER MIETWOHNUNGSBAU WURDE SEIT ANFANG DER 70ER JAHRE ZUM SCHWERPUNKT DER GENOSSENSCHAFTLICHEN TÄTIGKEIT,
so dass sich der eigene Wohnungsbestand, per 01.01.1970 von 388 Wohnungen auf derzeit 796 Wohneinheiten erhöht hat. Hinzu kommen 14 gewerbliche Einheiten und 519 Garagen und Stellplätze. Heute vermietet der Bauverein in nahezu allen Stadtteilen der Stadt Erftstadt Wohnungen für Jung und Alt; vom Appartement über 2-, 3- und 4-Zimmer-, Küche-, Diele-, Bad-Wohnungen bis hin zu barrierefreien, alten- und teilweise behindertengerechten Seniorenwohnungen.
Nach Abschaffung der Gemeinnützigkeit für Wohnungsunternehmen in 1990 wählte die Genossenschaft den Status »Vermietungsgenossenschaft« und der Name veränderte sich auf die heutige Bezeichnung »Bauverein Erftstadt eG«.
Jedoch auch nach Aufhebung des Gesetzes über die Gemeinnützigkeit im Wohnungswesen gelten für uns die Prinzipien dieses Gesetzes:
- Selbstverwaltung
- Selbsthilfe
- Solidarität